Ding Dong! Hereinspaziert — zu Gast bei der Wiener Autorin Jaqueline Scheiber
Bei einem Q&A auf Instagram vor einigen Monaten habt ihr eurem Wunsch nach Homestorys Ausdruck verliehen. Auch wir träumen schon lange davon, selbst Homestorys erzählen zu können – dass wir nun ausgerechnet von Jaqueline Scheiber zu unserem ersten Sellerie-Hausbesuch eingeladen worden sind und mit ihrer Wohnung dieses neue Format eröffnen können, freut uns ganz, ganz besonders! An dieser Stelle ein großes Dankeschön an dich, liebe Jaqueline – für deine warme Gastfreundlichkeit, deine lieben Worte und den gemütlichen Vormittag in deiner leiwanden Wohnung!
Worte, Musik & Duft – mit diesen drei Begriffen würden wir das liebevoll gestaltete Wiener Zuhause von Jaqueline Scheiber, Autorin, Sozialarbeiterin, Podcasterin und Content Creator, beschreiben. Ihre charmante Altbauwohnung liegt in einem Wiener Bezirk etwas abseits des innerstädtischen Trubels. Auch für uns handelte es sich um eine Premiere: Unsere erste selbst produzierte Homestory! Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie intim es sich anfühlen kann, wenn Außenstehende deinen Wohn- und Lebensraum betreten, betrachten und besprechen. Deswegen wollten wir Fingerspitzengefühl beweisen und uns wie auf Zehenspitzen bewegen. Wände gut, alles gut: Beim herzlichen Empfang an der Wohnungstüre, im schönen Schein einer der zahlreich platzierten Duftkerzen, verflog unsere Nervosität im Nu und bald schon zeigte sich: Jaqueline bekennt nicht nur in ihren Texten Farbe! Wir laden dich ein, mit uns Jaqueline Scheiber zu besuchen 🔑
Das leuchtend rote Vorzimmer inklusive Kommode in neuem, blauem DIY-Anstrich lässt bereits erahnen, dass hier nicht gekleckert, sondern farbenfroh gewohnt wird. In der blauen Küche hat es uns eine gerahmte Zeichnung ganz besonders angetan: Die Wiener Künstlerin Linde Waber verewigte Jaquelines Hund Frederik und schenkte ihr diese Zeichnung samt liebevoller Widmung zum Geburtstag – Ehrenplatz!
Still Life
Während Georg sich mit Jaqueline im Wohnzimmer über die Arbeit an ihrem ersten Roman, ihre Möbel-Wunschliste und das wunderbare Dasein als „Optimist*innen der Nacht“ unterhielt, ging Patrick auf fotografische Erkundungstour ins Arbeitszimmer, wo die Zeit durch die vielen Details, Bücher und Bilder zum Stillstand kam. Patrick fotografiert immer sehr konzentriert und redet am liebsten wenig dabei – und manchmal muss er sich selbst daran erinnern, wieder Luft zu holen, während er sich mit der Linse in seiner Umgebung verliert.
In Jaquelines Arbeitszimmer, der hingebungsvoll gehegten grünen Lunge ihrer Wohnung und buntem Zentrum ihres kreativen Schaffens, hat es uns eine weitere Bilderwand ganz besonders angetan: Liebevoll und vielfältig gestaltete Bilderwände sind unser Interior-Soft Spot. Und diese wurde von Jaqueline mit ganz besonders viel Hingabe gehängt und gepflegt. Diverse Illustrationen, Meilensteine ihres kreativen Schaffens, schrullige Souvenirs und augenzwinkernde Geschenke von besten Freundinnen zieren die Wand und haben genauso viel zu berichten wie Jaqueline selbst!
Abschließend wollten wir wissen, welche Gegenstände Jaqueline besonders am Herzen wohnen: Ein gerahmtes Foto ihrer ungarischen Urgroßeltern zeigt die beiden vor ihrem Fernseher, dem ersten in ihrem Dorf. „Meine Uroma hat oft erzählt, wie die Leute kamen und im Garten vor dem Fenster saßen und Sportevents angeschaut haben. Mein Urgroßvater war Boxer und deswegen sehr beliebt. Ich hab sehr viel Zeit in meiner Kindheit bei meiner Didi (Uroma) verbracht und deswegen ist mir dieses Bild ein echter Schatz.“
Die Uhr hat Jaqueline von ihrer Familie und Freund*innen zu ihrem 30. Geburtstag geschenkt bekommen. „Eine Max Bill-Edition von ‚Junghans‘, ein besonderes Stück, dass ich hoffentlich mein Leben lang schätzen werde und mich an das neue Jahrzehnt erinnern wird.“
Außerdem zeigt sie uns ein kleines Büchlein, das sie in einem Museumsshop in Paris entdeckt hat. Das typografisch chaotische aber dennoch detailverliebte Layout hat Jaqueline, die selbst auch einen Leidenschaft für Typografie und Design hat, sofort angesprochen. „Manchmal schlage ich es an irgendeiner Seite auf und lese die krakeligen Zeilen darauf, wie ein Mantra.“
„Der Duft ist auch in Paris zu mir gekommen.“
Bereits bei unserer ersten Begegnung waren wir ganz begeistert von Jaquelines Parfum. Und mussten ihr diesbezüglich ein Kompliment machen! Dass dieser Duft auch eine ganz eigene Geschichte mit sich trägt, haben wir nun beim Besuch in ihrem Reich erfahren: Auf der selben Paris-Reise stolperte Jaqueline in einen „Diptyque“-Laden. Angetan vom wunderschönen Ambiente und ausgestattet mit genügend Leerlauf-Zeit auf dieser selbstständigen Reise, ließ sie sich lange und intensiv beraten. Schließlich erschien der Mitarbeiter mit einem ganz besonderen Duft: Dieser war nach einem Jazzlokal im Keller der ersten „Diptyque“-Boutique benannt und seine Noten waren angelehnt an das Holz, den Gin und die Lilien im Haar der Frauen der 50er-Jahre. Jaqueline kaufte den Duft und seitdem ist er ihr Geruch: „Ich möchte nie wieder anders riechen.“
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne – und so blicken wir beim Durchsehen der Fotostrecke mit Dankbarkeit und vollem Herzen auf die offenen (Zimmer-) Türen zurück, die wir für dieses neue Format mit Jaqueline einrennen durften. Und sind neugierig auf die nächsten Wohnpersonen, die ihre Leidenschaft zum Einrichten mit uns teilen und uns zum Bleiben einladen möchten!
