Zu Besuch an der Drehscheibe des Wiener Keramikers Lenas Varnavides

Wir haben den Keramiker Lenas Varnavides in seinem Atelier in Wien, Döbling besucht, um mehr über seinen Werdegang, seine Arbeitsweise und seine keramischen Kreationen zu erfahren. Vielen Dank für den netten Vormittag in deinem Keramik-Refugium, Lenas!

Lenas und die Keramik— in eigenen Worten

„Meine Reise mit Ton begann in einem deutschen Internat, als ich mich entschied, an einem Töpferkurs teilzunehmen. Die Tatsache, dass die Lehrerin die Mutter eines Mädchens war, das ich heimlich bewunderte, war ein starker Anreiz. Anfangs war meine Motivation, Zeit mit ihr zu verbringen und dem Schulrat zu entgehen, aber bald verlagerte sich mein Fokus auf die Keramik. Meine Eltern haben immer noch die Stücke, die ich fast vor 20 Jahren im Jahr 2005 angefertigt habe.

Allerdings verlief mein Leben nicht immer wie geplant, hauptsächlich weil ich nicht der beste Schüler war. Ich war mehr an Aktivitäten wie Skateboardfahren und Zeit mit Freunden und Freundinnen verbringen interessiert. Schließlich führten meine Streiche dazu, dass ich nach Österreich zurückziehen musste — und die Keramik, meine neu entdeckte Leidenschaft, musste in den Hintergrund treten.

16 Jahre später — eine zufällige Begegnung entfachte meine Leidenschaft für die Keramik erneut. Ich bestellte mir rasch mein eigenes Töpferscheibe und packte es voller Vorfreude aus, fühlte mich dabei wie ein Kind an Heiligabend. Das Gefühl, das taktile Erlebnis und die Kreativität, nach denen ich fast 20 Jahre gesucht hatte, waren wieder in meinem Leben. Es ließ mich erkennen, dass ich vielleicht all die Jahre gar nicht auf dem falschen Weg gewesen war— ich hatte nur ein paar Umwege genommen.“